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Effektive Zielsetzung mit dem SMART-Prinzip

In der sozialen Arbeit spielt die Setzung von klaren und effektiven Zielen eine entscheidende Rolle, um individuelle oder gemeinschaftliche Verbesserungen zu ermöglichen. Die Anwendung des SMART-Prinzips kann in diesem Bereich besonders wirkungsvoll sein, um sicherzustellen, dass die gesetzten Ziele realistisch, erreichbar und nachvollziehbar sind.

Der Begriff „SMART“ (englisch: „clever“) gilt hier ein Akronym und steht für Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch und Terminiert.

In der Literatur finden sich verschiedene Definitionen mit unterschiedlichen Auslegungen der einzelnen Buchstaben. Beispielsweise kann das „A“ auch als „aktiv beeinflussbar“, „anspruchsvoll“ oder „akzeptiert“ ausgelegt werden.

Spezifisch

In der sozialen Arbeit ist es wichtig, Ziele so genau wie möglich zu formulieren. Statt allgemeiner Absichten wie „die Lebensqualität verbessern“, könnte ein spezifisches Ziel lauten: „Unterstützung von fünf alleinerziehenden Müttern durch die Bereitstellung von Bildungsmaterial und Netzwerkmöglichkeiten, um ihre beruflichen Fähigkeiten zu stärken.“

Messbar

Um den Erfolg in der sozialen Arbeit zu messen, müssen Ziele quantifizierbare Elemente enthalten. Zum Beispiel könnte das Ziel sein, „die psychosoziale Gesundheit von 80% der beteiligten Jugendlichen in einem bestimmten Stadtviertel innerhalb von sechs Monaten zu verbessern.“ Messbare Kriterien ermöglichen eine objektive Bewertung des Fortschritts.

Attraktiv

Die Realisierbarkeit von Zielen in der sozialen Arbeit ist von besonderer Bedeutung. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass Ressourcen wie Zeit, Finanzen und Personal vorhanden sind, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Ein Beispiel könnte sein: „Entwicklung und Implementierung von Schulungsprogrammen für Pflegeeltern in Zusammenarbeit mit lokalen Ressourcen innerhalb eines Jahres.“

Realistisch

Ziele in der sozialen Arbeit müssen den realen Bedürfnissen und Herausforderungen der Zielgruppe entsprechen. Es ist unrealistisch, komplexe Probleme über Nacht zu lösen, aber realistisch ist es, schrittweise Veränderungen herbeizuführen. Ein realistisches Ziel könnte lauten: „Reduzierung der Arbeitslosenquote unter den betreuten Jugendlichen um 15% innerhalb von zwei Jahren durch gezielte Berufsorientierung und Unterstützung.“

Terminiert

Zeitliche Rahmenbedingungen sind in der sozialen Arbeit entscheidend, um kontinuierliche Fortschritte zu gewährleisten. Ein Beispiel für ein zeitlich begrenztes Ziel könnte lauten: „Aufbau von fünf lokalen Gemeinschaftsgruppen für ältere Menschen innerhalb von drei Monaten, um soziale Isolation zu reduzieren.“

Achtung

Die fünf Kriterien des SMART-Prinzips unterliegen in Teilen dem subjektiven Empfinden der Beteiligten. So kann der Konsens über das, was realistisch und was unrealistisch ist, stark auseinanderfallen. Auch bei der Spezifität der formulierten Ziele können Formulierungen für eine Person klar und verständlich sein, für eine andere jedoch nicht.

Es gilt darauf zu achten, dass alle Beteiligten am Ende ein gemeinsames Verständnis für die einzelnen SMART-Kriterien der formulierten Ziele haben.

Zudem kommt es im Rahmen der Zieldefinition gelegentlich auch zu einer Verwechselung von Zielen mit Maßnahmen. Ziele und Maßnahmen sind getrennt zu betrachten.

Ziel: Was soll erreicht werden?
Maßnahme: Wie soll es erreicht werden?

Fazit

Die Anwendung des SMART-Prinzips in der sozialen Arbeit trägt dazu bei, die Effizienz der Interventionen zu steigern, die Ressourcen optimal zu nutzen und nachhaltige Veränderungen für Einzelpersonen und Gemeinschaften zu fördern. Es schafft eine klare Struktur, um die Herausforderungen in der sozialen Arbeit mit einem systematischen Ansatz anzugehen.