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Verstehen und Überwinden: Ein Blick auf die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

In unserem letzten Blogartikel haben wir den Umgang mit Trauma und hierbei insbesondere die Bedeutung der sozialer Arbeit bei der Bewältigung persönlicher Krisen thematisiert. Nun widmen wir uns der sogenannten Posttraumatischen Belastungsstörung.

Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die Menschen nach dem Erleben oder Zeugen von extrem belastenden Ereignissen heimsuchen kann. Diese Störung wirft oft Fragen auf: Was sind die Symptome? Wie wird sie diagnostiziert und behandelt?
Allerdings entwickelt nicht jede:r, der ein traumatisches Ereignis erlebt, zwangsläufig eine PTBS. Die Symptome können bei Betroffenen unterschiedlich ausgeprägt sein. Die Störung tritt bei manchen Menschen auf, wenn die natürlichen Verarbeitungsmechanismen nach einem Trauma gestört sind.

In diesem Blogartikel werfen wir einen eingehenden Blick auf PTBS, um ein besseres Verständnis für diese Herausforderung zu schaffen und Wege zur Überwindung aufzuzeigen.

Symptome der PTBS

Die Symptome der PTBS können in drei Hauptkategorien unterteilt werden: Wiedererleben, Vermeidung, Überregung.

Wiedererleben (Reexperiencing)

Betroffene können Flashbacks, Albträume oder belastende Erinnerungen an das Trauma haben. Diese können durch Reize in der Umgebung ausgelöst werden, die an das traumatische Ereignis erinnern.

  • Flashbacks: Lebendige und belastende Erinnerungen an das Trauma, die das Gefühl vermitteln, das Ereignis erneut zu durchleben.
  • Albträume: Intensive, angstauslösende Träume, die das Trauma widerspiegeln.
  • Belastende Gedanken: Unkontrollierbare und quälende Gedanken über das traumatische Ereignis.

Vermeidung (Avoidance)

Menschen mit PTBS neigen dazu, Orte, Menschen oder Aktivitäten zu vermeiden, die sie an das Trauma erinnern könnten. Sie können auch Schwierigkeiten haben, über das Trauma zu sprechen.

  • Vermeidung von Erinnerungen: Menschen mit PTBS könnten bewusst versuchen, Gedanken, Gefühle oder Gespräche, die mit dem Trauma in Verbindung stehen, zu vermeiden.
  • Vermeidung von Orten und Aktivitäten: Betroffene meiden möglicherweise Orte oder Aktivitäten, die sie an das Trauma erinnern könnten.

Übererregung (Hyperarousal)

Dies äußert sich durch anhaltende Spannung, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Schwierigkeiten mit der Konzentration und übermäßige Schreckreaktionen. Betroffene sind oft in einem anhaltenden Zustand der Alarmbereitschaft.

  • Anhaltende Spannung und Reizbarkeit: Betroffene sind oft nervös, gereizt und können Schwierigkeiten haben, sich zu entspannen.
  • Schwierigkeiten beim Schlafen: Schlafstörungen, einschließlich Schlaflosigkeit oder Albträumen, sind häufig.
  • Übermäßige Schreckreaktionen: Betroffene können leicht erschreckt oder alarmiert sein, oft ohne erkennbaren Grund.
  • Konzentrationsprobleme: Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren oder Gedanken zu ordnen.

Diagnose, Behandlung & Aufklärung

Die Diagnose von PTBS erfordert die Expertise von Psychologen oder Psychiatern. Frühzeitige Diagnose und Intervention sind entscheidend für die erfolgreiche Bewältigung. Therapieansätze wie kognitive Verhaltenstherapie (CBT) und Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) haben sich als wirksam erwiesen. Medikamentöse Behandlungen können ebenfalls in Erwägung gezogen werden.

Menschen mit PTBS stehen im Alltag, in Beziehungen und bei der Arbeit vor Herausforderungen. Heilung ist möglich. Unterstützung von Angehörigen, Freunden und professionellen Therapeuten spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Aber auch die öffentliche Aufklärung über PTBS ist entscheidend, um das Bewusstsein für die Auswirkungen von Traumata zu schärfen und Stigmata abzubauen. Gesellschaften sollten einen unterstützenden Raum schaffen, in dem Menschen offen über ihre psychische Gesundheit sprechen können, ohne Furcht vor Vorurteilen.