10 hilfreiche Tipps, für die Selbstständigkeit im sozialen Bereich

Immer wieder entscheiden sich Fachkräfte im sozialen Bereich für den Weg in die Selbstständigkeit – etwa als freiberufliche:r Sozialarbeiter:in, Heilpädagog:in, Coach oder in der ambulanten Betreuung. Die Möglichkeiten, sich in der sozialen Arbeit selbstständig zu machen, sind vielfältig. 

Doch der Start in die Selbstständigkeit in der sozialen Arbeit bringt auch Herausforderungen mit sich: Bürokratische Hürden, wirtschaftliche Unsicherheiten und die Notwendigkeit eines starken Netzwerks sind nur einige Aspekte, die es zu beachten gilt. 

Als Anbieter von BEWO-Online – einer digitalen Softwarelösung speziell für die soziale Arbeit – unterstützen wir seit vielen Jahren Fachkräfte und soziale Einrichtungen in ihrem Arbeitsalltag: von der Dokumentation über die Abrechnung bis hin zur Zeiterfassung. Aus dieser engen Zusammenarbeit kennen wir die typischen Stolpersteine und Erfolgsfaktoren, wenn man sich im Berufsfeld der sozialen Arbeit selbstständig machen möchte. 

Damit dein Einstieg gelingt, haben wir auf Basis unserer Erfahrung zehn praxisnahe Tipps zusammengestellt – für einen erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit als Sozialarbeiter:in. 

Inhaltsverzeichnis

1. Kläre deine beruflichen Voraussetzungen

Wenn du dich im sozialen Bereich selbstständig machen möchtest, brauchst du je nach Tätigkeit eine passende Qualifikation. Für viele Formen der Selbstständigkeit in der sozialen Arbeit ist ein Studium in Sozialer Arbeit, Heilpädagogik oder Sozialpädagogik notwendig – es gibt aber auch berufliche Wege über anerkannte Ausbildungen, z.B. als Heilerziehungspfleger:in, Erzieher:in oder Pflegefachkraft. 

Die genauen Voraussetzungen unterscheiden sich je nach Tätigkeitsbereich und Bundesland. Für viele Tätigkeiten – insbesondere, wenn du mit öffentlichen Kostenträgern oder Krankenkassen abrechnen willst – brauchst du eine staatliche Anerkennung oder eine Zulassung nach Sozialgesetzbuch (SGB) 

Unabhängig von formalen Vorgaben sind Berufserfahrung, Führungskompetenz und persönliche Eignung entscheidend. Soft Skills wie Empathie, Engagement und Kommunikationsstärke sind in fast allen Bereichen der sozialen Arbeit unverzichtbar. 

2. Die passende Rechtsform für deine Selbständigkeit im sozialen Bereich

Im sozialen Bereich ist die Abgrenzung zwischen Freiberufler:in und Gewerbetreibende:r oft nicht eindeutig – das Finanzamt entscheidet im Einzelfall. Klassische freiberufliche Tätigkeiten sind z.B. in der Erwachsenenbildung oder im erzieherischen Bereich angesiedelt. Wer dagegen z.B. in der Altenhilfe, Haushaltshilfe oder ähnlichen Bereichen arbeitet, muss meist ein Gewerbe anmelden. 

Für eine Zulassung bei gesetzlichen Leistungsträgern wie Krankenkassen oder Pflegekassen gelten klare Vorgaben – etwa zur Qualifikation, Sach- und Personalausstattung. Die Vergütung ist gesetzlich geregelt und lässt wenig Spielraum bei der Preisgestaltung. Wer sich als Sozialarbeiter:in selbstständig machen möchte, sollte sich frühzeitig mit Themen wie Anmeldung beim Finanzamt, Berufsgenossenschaft, Sozialrecht und Vergütungssystemen auseinandersetzen.  

Unser Tipp: Lass dich von einer Steuerkanzlei oder der IHK bzw. HWK beraten – das kann dir helfen die beste Wahl für deine Selbständigkeit im sozialen Bereich zu treffen und spätere Hürden ersparen. 

3. Entwickle ein solides Geschäftsmodell

Ein durchdachtes Konzept ist die Grundlage für eine erfolgreiche Selbstständigkeit als Sozialarbeiter:in.

Überlege dir: 

  • Welche konkreten Leistungen willst du anbieten (z.B. Beratung, ambulante Betreuung, Gruppenangebote)? 
  • Wen möchtest du erreichen – Kinder, Jugendliche, Familien, Senior:innen? 
  • Wie werden deine Preise kalkuliert und wie erfolgt die Abrechnung – privat, über Kostenträger oder per Honorarvertrag? 
  • Wie machst du potenzielle Klient:innen auf dich aufmerksam? 


Ein strukturierter
Businessplan hilft dir nicht nur, deine Ideen zu ordnen, sondern ist oft auch Voraussetzung für Förderungen, Zuschüsse oder Kredite – z.B. beim Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit. 

4. Beachte die rechtlichen Rahmenbedingungen der Selbstständigkeit in der sozialen Arbeit

Wer sich im Berufsfeld der sozialen Arbeit selbstständig machen will, muss sich frühzeitig mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen auseinandersetzen. Wenn du als Sozialarbeiter:in selbstständig arbeitest und mit Jugendämtern, Pflegekassen oder anderen öffentlichen Stellen zusammenarbeitest, gelten die Vorgaben des Sozialgesetzbuchs (SGB) – z.B. für Leistungsnachweise, Dokumentation und Abrechnung. Je nach Tätigkeitsfeld können zusätzlich weitere gesetzliche Grundlagen greifen, etwa das BGB im Betreuungsrecht, landesspezifische Regelungen und steuerrechtliche Anforderungen für soziale Dienstleistungen. 

Ein weiteres zentrales Thema ist der Datenschutz: In der Praxis wird oft noch mit Excel-Listen oder handschriftlichen Aufzeichnungen gearbeitet – das ist jedoch meist nicht DSGVO-konform und gerade in der sozialen Arbeit ein echtes Risiko. Schließlich geht es hier um besonders sensible Klient:innendaten. Digitale Tools wie BEWO-Online sorgen für rechtssichere Dokumentation, strukturierte Abläufe und eine einfache Verwaltung. 

Mehr dazu liest du auch in unserem Blogbeitrag zum Datenschutz in der Eingliederungshilfe

5. Netzwerken – ein Erfolgsfaktor für Sozialarbeiter:innen in der Selbstständigkeit

Wenn du dich als Sozialarbeiter:in selbstständig machst, sind gute Kontakte das A und O. Kooperationen mit anderen Fachkräften, sozialen Trägern, Ämtern und Behörden erleichtern den Einstieg. 

Möglichkeiten zum Netzwerken: 

  • Besuche Branchenveranstaltungen und Fachmessen 
  • Trete Berufsverbänden und Netzwerken für Selbstständige bei 
  • Nutze Online-Plattformen und soziale Medien 


Neben diesen Maßnahmen kannst du dich auch bei
Kranken- und Pflegekassen, beim Sozialamt, Jugendamt oder Landschaftsverband als Anbieter:in registrieren lassen. So wirst du aktiv an potenzielle Klient:innen oder Patient:innen vermittelt – ein wertvoller Schritt, um in der Selbstständigkeit im sozialen Bereich Fuß zu fassen. 

Ein starkes Netzwerk kann dir helfen, erste Aufträge zu erhalten, Empfehlungen zu generieren und deine soziale Arbeit selbstständig erfolgreich aufzubauen. 

6. Finanzielle Planung für eine sichere Selbständigkeit im sozialen Bereich

Gerade in der Anfangsphase deiner Selbstständigkeit als Sozialarbeiter:in kann es dauern, bis sich ein regelmäßiges Einkommen einstellt. Deshalb ist es wichtig, deine Finanzen im Blick zu behalten. 

Plane deine Fixkosten realistisch und stelle sicher, dass du über Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben verfügst. Dazu gehören: 

  • Steuervorauszahlungen 
  • Versicherungen wie Berufshaftpflicht oder Rentenversicherung 
  • Anschaffungskosten für Material oder Software 


Eine gute
Finanzplanung hilft dir, deine soziale Arbeit selbstständig auf sichere Beine zu stellen. 

7. Positioniere dich klar am Markt

Der soziale Bereich ist breit gefächert – von der Jugendhilfe bis zur Senior:innenbetreuung. Um sich erfolgreich als Sozialarbeiter:in selbstständig zu machen, ist eine klare Positionierung entscheidend. 

Überlege dir: 

  • Spezialisierung: Welche Nische oder Dienstleistung macht dich einzigartig? 
  • Erfahrungen mit Zielgruppen: Hast du besondere Expertise, z. B. in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung oder in der AIDS-Hilfe? 
  • Innovative Konzepte: Gibt es neue Methoden oder Ansätze, die du anbieten kannst 


Je klarer du dein Angebot definierst, desto einfacher wird es, Klient:innen und Kooperationspartner:innen zu gewinnen.
 

8. Marketing für mehr Sichtbarkeit in der Selbstständigkeit im sozialen Bereich

Wenn du dich als Sozialarbeiter:in selbstständig machst, ist es wichtig, dein Angebot bekannt zu machen. Gezielte Marketingmaßnahmen helfen dir dabei, erste Klient:innen zu gewinnen und dich als zuverlässige Fachkraft zu positionieren. 

Effektive Marketingmaßnahmen: 

  • Eigene Website – Präsentation deiner Dienstleistungen, Qualifikationen und Kontaktmöglichkeiten 
  • Google My Business – bessere lokale Auffindbarkeit und Sichtbarkeit erhöhen 
  • Social Media nutzen – teile dein Wissen und baue eine Community auf 
  • Messen & Events besuchen – gezielt auf sozialen und gesundheitlichen Veranstaltungen netzwerken 
  • Projektanzeigen prüfen – auf städtische Portale und Träger-Websites achten 
  • Fachspezifische Jobbörsen – z. B. nachhaltigejobs.de für Honorartätigkeiten nutzen 
  • Flyer verteilen – in Apotheken, Arztpraxen oder bei lokalen sozialen Einrichtungen 
  • Firmenautos als Werbefläche – das eigene Auto als mobile Werbung nutzen 


Mit einer gezielten Marketingstrategie kannst du deine
Selbstständigkeit im sozialen Bereich langfristig erfolgreich aufbauen. 

9. Bleibe flexibel und entwickle dich weiter

Die soziale Arbeit unterliegt ständigen Veränderungen, sei es durch neue Gesetze, gesellschaftliche Entwicklungen oder technologische Fortschritte. Wer sich als Sozialarbeiter:in langfristig im Bereich der Selbstständigkeit etablieren möchte, muss stets flexibel bleiben und sich kontinuierlich weiterentwickeln. 

Wichtige Maßnahmen für deinen langfristigen Erfolg: 

  • Regelmäßige Fortbildungen: Bleibe auf dem neuesten Stand, um deine Fachkompetenz kontinuierlich zu erweitern und deine Dienstleistungen zu verbessern. 
  • Branchentrends & Gesetzesänderungen: Verfolge Entwicklungen in der sozialen Arbeit, etwa neue Fördermöglichkeiten oder innovative Ansätze, um deinen Klient:innen stets die bestmögliche Unterstützung zu bieten. 
  • Feedback einholen: Klient:innen und Kooperationspartner:innen geben dir wertvolle Einblicke, wie du deine Arbeit weiter optimieren kannst. 

10. Nutze digitale Tools, um deine Selbstständigkeit als Sozialarbeiter:in effizient zu gestalten

Als selbstständige:r Sozialarbeiter:in übernimmst du nicht nur die Betreuung deiner Klient:innen, sondern auch Aufgaben wie Dokumentation, Terminplanung und Abrechnung. Digitale Lösungen wie BEWO-Online helfen dir dabei, diese Prozesse effizient, sicher und zeitsparend zu organisieren. 

BEWO-Online ist eine cloudbasierte Software, die speziell für soziale Arbeit entwickelt wurde – ideal für Selbstständige im sozialen Bereich. Um dir den Einstieg zu erleichtern, bieten wir dir die Nutzung von BEWO-Online mit bis zu 10 Klient:innen kostenfrei an. So kannst du ganz unkompliziert starten und dich auf das Wesentliche konzentrieren.

Die wichtigsten Funktionen im Überblick: 

  • Zentrale Übersicht: Wichtige Infos wie Diagramme zu Klient:innen, Betreuungsständen, Terminen und offenen Belegen auf einen Blick.
  • Klient:innenakten: Stammdaten und Zusatzinfos hinterlegen, Arztbriefe und andere Dokumente digital ablegen sowie Formulare und Hilfepläne individuell erstellen.
  • Dokumentation & E-Signatur: Dokumentiere im Büro oder unterwegs, nutze Spracheingabe und lasse Termine digital von Klient:innen quittieren.
  • Terminkalender: Erstelle, bearbeite und visualisiere Termine für Klient:innen und das Team. Auf allen Geräten abrufbar, mit Abrechnungsmöglichkeit.
  • Faktura & Abrechnung: Erstelle Rechnungen, Spitz- und Pauschalabrechnungen mit anpassbaren Stundensätzen und AVIS Abschlägen.
  • Arbeitszeitplanung & Zeiterfassung: Modernes Teammanagement mit rechtskonformer Zeiterfassung – Schichten planen und Abwesenheiten managen.

    Weitere Infos über Funktionen
    speziell für dein Einsatzgebiet findest du hier: Einsatzgebiete – BEWO-Online


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Quellen:

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